Geschichte der Ortsgruppe Langenberg

 

Die Anfänge

 

Zu Beginn des letzten Jahrhunderts gab es in Langenberg eine große Anzahl von Rassehundliebhabern.

So gab es Anfang der 20er Jahre bereits einen Foxterrierclub und einen Gebrauchshundeverein.

Die Schäferhundfreunde aus dem Raum Langenberg und Umgebung hatten sich der damals schon bestehenden OG Barmen angeschlossen , 
bis man beschloss eine eigene Ortsgruppe zu gründen.
 
 

 

gruender

 

Am 15. März 1921 gründeten 12 Langenberger Schäferhundliebhaber die Ortsgruppe.

 

h.Reihe: 

E. Kremer, W. Baschert, A. Krebs, G. Pielhauer, P. Kohlenbach

 

v.Reihe:

M. Flüß, E. Rosenkranz, G. Kuhweide, O.B. Krieger, W. Vogelbruch, A. Kremer, W. Eigen 

 

Unmittelbar nachdem die SV OG Langenberg die Vereinstätigkeit aufgenommen hatte , traten 6 Polizisten mit ihren Diensthunden dem Verein bei.
Das erste Vereinsgelände wurde von Ritz Markmann auf dem Kotten "Obere Heeg" zur Verfügung gestellt.
Dieser Übungsplatz wurde bis zum Ausbruch des 2. Weltkrieges genutzt.

 

 

 

Die Kriegsjahre  

 

Im 2. Weltkrieg war die Mitgliederzahl und der Hundebestand rückläufig und ein geordneter Übungsbetrieb konnte nicht mehr stattfinden , so dass der Übungsplatz aufgegeben wurde.

Die jungen OG Mitglieder wurden zur Wehrmacht eingezogen und sogar zwei Hunde wurden als kriegstauglich eingestuft und beschlagnahmt.

Ein Hund wurde der Wehrmacht, ein weiterer dem Polizeidienst zugeteilt.

Dieser Hund war der Rüde "Dux von der Winzermark" ,

der nach dem Krieg noch zur Zucht verwendet wurde.

In den Kriegsjahren haben 5 Mitglieder die OG durch ihre monatlichen Zusammenkünfte am Leben erhalten.

 

 

 

Die Nachkriegsjahre

 

 

 

1951

 

 

Nach Kriegsende waren nur wenige Mitglieder in der Lage Hunde zu halten.
Den ersten Hund hatte 1946  Bäckermeister Ernst Rosenkranz, eine Hündin "Bärbel vom Büchsenschütz",
die auf Zuchtschauen die höchsten Bewertungen errungen hatte.
Zwei weitere Hunde hatte der Nähmittelfabrikant Caspar Poullig erworben, die von Paul Lomberg geführt wurden
und die Wiederbelebung der OG Langenberg hatte begonnen.

1948 kaufte Karl Knöll seinen Rüden "Eitel vom  Ponnygestüt",

welcher ebenfalls von Paul Lomberg mit Erfolg ausgebildet wurde.

 

1952

 

 

Ein neues Übungsgelände wurde auf der Eichenkreuzhöhe gefunden.
Ein Vereinsheim hatten die Mitglieder dort aber nicht und die benötigten Gerätschaften wurden bei Hundefreunden in der Nähe untergebracht.

Wiederaufbau

 

Durch anhaltenden Mitgliederzuwachs wurde 1952 ein Vereinshaus auf dem Nachbargrundstück errichtet.
Von nun an wurden auf dem Übungsgelände zwei Schutzhundprüfungen und auf dem Pferdemarkt eine Vereinsschau durchgeführt.



1954 wurde auf dem Sportplatz am Jahnhaus eine Sonderschau mit großem Erfolg durchgeführt,

bei der über 220 Hunde gemeldet waren und drei Richter verpflichtet wurden.
In den 50er und 60er Jahren wurden von Erich Kreis und Walter Strahlendorf hervorragende Platzierungen auf Bundesebene erreicht.

Weiterhin stellte die OG Langenberg im gleichen Zeitraum drei Landessieger auf Landesgruppenschauen.

Rückschlag

Das Übungsgelände auf der Eichenkreuzhöhe gehörte der ev. Kirchengemeinde, die 1964 auf diesem Gelände eine Kirche errichten wollte
und den weiteren Übungsbetrieb untersagte.
Auch das Nachbargrundstück auf dem das Vereinheim stand wollte die Kirchengemeinde kaufen.
Da aber noch ein langfristiger Mietvertrag der OG mit dem Eigentümer bestand wurde für eine Ablöse von DM 2.000,- der Mietvertrag aufgelöst
und die Ortsgruppe war wieder ohne Übungsgelände.

In den folgenden Jahren wurden die monatlichen Versammlungen in der Gaststätte "Haus Stemberg" abgehalten.
Vom Diakonissen Mutterhaus Bleibergquelle wurde eine dort befindliche Baracke der Ortsgruppe für DM 500,- zum Kauf angeboten.
Die Mitglieder haben die Baracke vor Ort zerlegt, nach Nierenhof transportiert und auf dem Grundstück von Willi Quante eingelagert ,
da man noch immer kein neues Übungsgelände besaß.

Zweiter Wiederaufbau

 

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Im Jahr 1967 kam die Ortsgruppe durch Glück und Beziehungen an das heutige Übungsgelände in der Brullöh.

Es wurden Fundamente gelegt und die eingelagerte Baracke mit Fleiß und gutem Zusammenhalt in harter Arbeit dort neu errichtet.

 

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In den Folgejahren wurden je nach Finanzlage Verbesserungen wie Strom, Telefon und Heizung vorgenommen.

Die 70er Jahre 

1977 übertrug Willi Quante nach 25jähriger Vorstandsarbeit sein Amt als Vorsitzender in jüngere Hände.

Unter seiner Regie wurden die beiden Vereinsheime errichtet und er hat es verstanden die Ortsgruppe zusammen zu halten ,

auch in der Zeit als kein Übungsgelände zur Verfügung stand.
Aufgrund dieser Verdienste wurde ihm der Ehrenvorsitz übertragen.

Als Nachfolger wurde Wolfgang Henze zum Vorsitzenden gewählt.
Unter seiner Leitung wurden noch weitere Verbesserungen am Vereinsheim und Übungsplatz vorgenommen.
Die Sanitäreinrichtungen wurden erneuert, Küche und Heizungsanlage wurden eingebaut, die Terrasse wurde überdacht

und ein Boxenhaus wurde gebaut.


Die 80er Jahre 

Zum 60jährigen Bestehen der OG Langenberg wurde im Mai 1981 eine Sonderschau veranstaltet.

Beinahe wäre die Veranstaltung buchstäblich ins Wasser gefallen, da im März aufgrund von Hochwassereinfluss

der unter dem Übungsplatz verrohrte Brullöhbach auf einer Länge von 30 Metern eingebrochen war.
Der Schaden wurde aber vom Bergisch-Rheinischen-Wasserverband in kürzester Zeit behoben, sodass die Sonderschau

wie geplant stattfinden konnte.
Hier wurden 104 Hunde zwei Richtern zur Bewertung vorgeführt.


Die 90er Jahre 

1997 hat die Landesgruppe Rheinland die OG Langenberg gebeten bei der Siegerhauptzuchtschau in Düsseldorf einen Ring zu übernehmen.

Der dort amtierende Richter Rüdiger Mai hat der OG Langenberg unter dem Vorsitzenden Wolfgang Henze ein großes Lob für die Organisation ausgesprochen.
1998 ist Wolfgang Henze nach 21jähriger Amtszeit als Vorsitzender zurückgetreten und wurde zum Ehrenvorsitzenden ernannt.


Jahrtausendwende 

 

Als Vorsitzende folgten Siegfried Danz, Peter Freigang und André Westphal nach.

 

Seit 2006 ist Ulrike Hellner als 1. Vorsitzende der OG Langenberg im Amt.

 

Zum dritten Mal nach 1997 und 2001 hat die Landesgruppe Nordrhein unsere OG Langenberg um Hilfe bei der Siegerhauptzuchtschau

2006 in Oberhausen gebeten.

 

Auch hier haben die Mitglieder der OG wieder gerne geholfen und nicht zuletzt Dank der perfekten
Organisation und Bewirtung von Renate und Wolgang Henze ,
fiel das Urteil des Ringrichters Ernst Seifert in der SV-Zeitung 12-2006 aus:

 

 

                                  

Katastrophe 2023!!!

 

Völlig unerwartet geschah am Donnerstag den 13.April 2023 gegen 23:30 Uhr die Katastophe:

 

Unser Vereinheim stand im Vollbrand.

 

Verursacht durch einen technischen Defekt brannte unser zweites Zuhause völlig ab; drei Tage vor unserer geplanten Frühjahrsprüfung. 

 

Die FW Velbert war zwar sehr schnell vor Ort, konnte aber leider nichts mehr retten.

 

Über 100 Jahre Vereinsgeschichte wurden durch das Feuer ausgelöscht.

 

Alles, aber auch alles wurde zerstört bzw verbrannte:

komplettes Inventar, Pokale, Ehren- und Siegertafeln, Erinnerungen wie alte Bilder, Bücher und Dokumente aber auch das gesamte Equipment für Fährte, Unterordnung und Schutzdienst inklusive der Schutzausrüstungen unserer Helfer etc.

 

Die (materielle) Liste ist unendlich lang. Jetzt bleiben uns nur noch die Erinnerungen im Gedächnis.

 

Der Schock sitzt sehr tief. 

 

Aber es geht weiter........... 

 

Oktober 2023

 

In den vergangenen Monaten haben wir unzählige Mails geschrieben, Gespräche geführt mit den Behörden, Funk- und Fernsehen, der Presse bis hin zum Bauamt und dem Bürgermeister unserer Stadt und sogar dem Kreis Mettmann. Bedauerlich und schlimm fanden unsere Situation alle, helfen konnte uns am Ende aber keiner.


Aufgrund behördlicher und gesetzlicher Vorschriften (Außen- und Landschaftsschutzgebiet) erhalten wir leider keine Genehmigung mehr für einen Wiederaufbau. Nicht einmal das Aufstellen einer Behelfslösung (Bau- oder Wohnwagen etc.) wird uns genehmigt. Ein adäquates Ersatzgrundstück konnte uns von Seiten der Stadt mittelfristig auch nicht in Aussicht gestellt werden. Und ohne Licht, Strom, Wasser und einer Unterkunft kann der Übungsbetrieb gerade jetzt zu der anstehenden Herbst- und Winterzeit nicht mehr aufrecht gehalten werden.

 

In dieser Situation haben wir uns dazu entschlossen, uns mit einem benachbarten DVG-Verein, dem "DVG Velbert-Dalbecksbaum e.V.", zusammen zu tun. Hier durften wir in den letzten Monaten schon trainieren und konnten in dieser Zeit unsere bisherige langjährige Freundschaft noch weiter vertiefen. Ab sofort werden wir uns mit dem bereits ansässigen DVG das Vereinsgelände mit allen Rechten und Pflichten teilen und uns in sportlicher Hinsicht ergänzen. An dieser Stelle herzlichen Dank an die „Dalbecksbäumer“ für diese Möglichkeit, mit der aus der Sicht beider Vereine eine klare "win-win" Situation geschaffen wurde.

 

Abschließend möchten wir hier auch noch ein paar klare, ehrliche und offene Worte an diejenigen richten, die der Meinung sind wir hätten uns jetzt an den Spendengeldern bereichert.

So ist es auf keinen Fall. Auch wenn wir jetzt mangels Angebote nicht in einen eigenen Platz oder in den Wiederaufbau investieren können, werden wir die uns gespendeten Gelder natürlich ausschließlich im Sinne der Sache verwenden. Diese Gelder werden natürlich NICHT zum Vergnügen der Mitglieder, sondern im Wesentlichen für den kompletten Rückbau der alten Platzanlage, Renovierungsarbeiten und Neuinvestitionen auf der neuen Platzanlage sowie Neuanschaffungen für den Übungs- und Vereinsbetrieb verwandt werden. Wir glauben, wer uns kennt der weiß das auch.

Also nochmals vielen Dank allen Spendern, Helfern und sonstigen Beteiligten, dass ihr mitgeholfen habt unsere OG nicht sterben zu lassen.

SV OG Langenberg 0